Rhythmusinstrumente aus Bambus:

Hier stehen Bauanleitungen zu:


Bambus ist ein sehr hartes Material, es eignet sich daher sehr gut für Rhythmusinstrumente, die ja kurze und knackige Töne erzeugen sollen. Zudem bringt seine hohle Form gleich schon den eigenen Resonanzraum mit. (siehe auch: Hintergrundwissen zu Bambus)

Klanghölzer (Claves) (übrigens, ohne jetzt schulmeisterlich wirken zu wollen: mein Musiklexikon sagt mir, dass das ein spanisches Wort ist, d.h., vermutlich wird es "Klawes" ausgesprochen, und nicht englisch/amerikanisch "Klähws") lassen sich schnell und einfach herstellen und können dennoch einen hohen Spielwert haben:

Ein Stück Rundholz, z. B. ein Besenstiel, wird dazu in 10 bis 20 cm lange Stücke gesägt. Hartes Holz (Buche, Eiche) klingt dabei schöner als weiches (Fichte, Tanne). Käufliche Claves sind ziemlich teuer und bestehen i.d.R. aus Tropenhölzern (die damit zusammenhängende Problematik setzte ich als bekannt voraus).

Auch Bambusstücke sind sehr gut geeignet, sie sollten allerdings mindestens an einer Seite offen sein, d. h. nur einen oder keinen Knoten haben.

Je zwei Stäbe bilden ein Instrument, indem mit einem Stab auf den anderen geklopft wird, dieser wird dabei möglichst auf die hohle Hand gelegt; die besten Töne erhält man, wenn der Stab möglichst wenig gedämpft wird. Das erreicht man, indem der Stab nur an den Stellen gehalten wird, an dem er ohnehin nicht schwingt. Diese Punkte liegen i.d.R. ca. bei 1/4 der Gesamtlänge, jeweils vom Ende aus gemessen.

Ein Beispiel: ein Klangstab ist 20 cm lang, 20 : 4 = 5. Er sollte also an 2 Stellen auf den Fingern aufliegen: 5 cm und 15 cm vom einen Ende entfernt. Alles klar?

Die Klangstäbe lassen sich auch annähernd auf einander abstimmen, z. B. im Terz- oder Quintabstand.

Mit meinem Lieblingsmaterial Bambus lässt sich sogar ein Klangstab bauen, der zwei verschiedene, aufeinander abgestimmte Töne erzeugen kann, ein "Klick-Klack-Stab"

Ein "Klick – Klack" aus Bambus:

Entscheidend für die Tonhöhe ist die Länge der Schlitze. Einen Terzabstand erhält man, wenn sich die Längen der schwingenden Teile wie 1 : 1,26 verhalten, beim Quintabstand wie 1: 1,5. Auf ein Beispiel übertragen bedeutet das: wenn der eine Schlitz 6 cm lang ist, sollte der andere 9 cm betragen um einen Quintabstand zu erhal- ten. Um ein Einreißen zu verhindern, sollten vor dem Sägen am Ende des Sägeschlitzes 2 bis 3mm starke Löcher gebohrt werden, die zusätzlich noch mit Holzleim oder Sekundenkleber gegen Reißen stabilisiert werden sollten.

Auch dieses Instrument ist im Musikalienhandel käuflich zu erwerben, "natürlich" wieder einmal aus Tropenholz hergestellt, rundgedrechselt, in der Mitte verjüngt, an den Enden aufgebohrt. Klar, dass das seinen Preis hat: ca. 20,- Euro bezahlt man für ein gutes Instrument, und ich vermute, dass das immer noch viel zu wenig ist!

Ein (schnellnachwachsender) Bambusstab mit 10 bis 12 Knoten und einem Durchmesser von 2 bis 3 cm kostet im Gartencenter ca. 3 Euro, d.h., mit ein wenig Bastelei lassen sich locker 17 Euro pro Klick-Klack sparen!

Ratsche bzw. Schrapper

Ein mindestens 2,5 cm dicker Bambusstab sollte zwischen 2 Knoten mindestens 25 cm messen. Zwischen den Knoten (Abstand jeweils ca. 5 cm) wird das Rohr um etwa ein Drittel, max. bis zur Hälfte des Durchmessers, eingesägt. Mit einem scharfen Messer wird jetzt der Holzteil zwischen den Sägeschnitten vorsichtig entfernt, so dass eine Resonanzöffnung entsteht. Auf der gegenüberliegenden Seite werden im regelmäßigen Abstand von 5 - 7 mm mit einer Fein- bzw. Japansäge Schlitze angebracht (nur auf der Oberfläche, also ca. 1 -2 mm tief), die dann mit einer Rundfeile (ca. 5mm dick) nachgefeilt werden. Dabei nur so tief und breit feilen, dass zwischen den Vertiefungen immer noch 1 - 2 mm von der ursprünglichen Oberfläche erhalten bleibt.

Gespielt wird das Instrument, in dem man mit einem Holzstab, der etwas dünner als die Breite der Vertiefungen sein sollte, darüber streicht.

Karikatur des Autors
In der Wirklichkeit bin ich noch schöner!
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