Kalimba

Auch “Daumenklavier” genannt, ist die Kalimba ein Zwischending zwischen Perkussions- und Melodieinstrument.

 An einem 3teiligen Steg werden Klangzungen unterschiedlich lang eingeklemmt, indem der mittlere Stegteil von mehreren Schrauben gehalten wird und die Zungen auf die unten liegenden Stegteile presst. Die Decke sollte, besonders wenn sie dünn ist, von unten an der Stelle verstärkt werden, an der die Schrauben durch die Decke gehen.

Wichtig ist, dass der Steg nicht über die ganze Breite des Klangkörpers reicht. Er darf nicht zu nahe an die Seitenteile heranreichen, damit die Decke freier schwingen kann.

Klangzungen lassen sich aus jedem Material herstellen, dass elastisch und gleichzeitig steif genug ist. Wichtig ist das Verhältnis zwischen Länge, Breite und Dicke, hier hilft egentlich nur experimentieren! Als Material bietet sich Federstahl an, denkbar wären auch Eisstiele, “Sag mal Ah”-Stäbchen vom Arzt, gehärtetes Messing, selbst Pertinaxplatten aus der Platinenherstellung klangen in Versuchen nicht schlecht. Gut geeignet sind Zungen, die man sich aus Bambus schnitzen und schleifen kann. (s. unten). Weitere Tipps für Klangzungen findet ihr auch noch im Gästebuch.

Im Bild oben habe ich eine Sperrholzschachtel benutzt, die ich noch von früheren Experimenten mit “Schachtelgitarren” aufgehoben hatte. Der Steg ist eigentlich zu breit. Die Zungen sind aus Stahl, vermutlich zu dick und/oder zu schmal, sie klingen nicht gut.

 

 

Kurzanleitung zum Bau einer (Kokosnuss-) Kalimba:
Kokosnuss (möglichst groß) mit möglichst feinzähniger Säge, z.B. Japansäge, halbieren. Schnittfläche mit einem auf ein Brett gehefteten Schleifpapier planschleifen. Die Nussoberfläche lässt sich auch wunderschön polieren, viel Arbeit, die sich aber lohnt!

 Ein Sperrholzbrett (5-10 mm dick) grob auf den Durchmesser der Kokosnuss zusägen, Schallloch (evtl. mit Verzierungen) vorher (asymmetrisch, d.h. nicht mittig) anbringen. Mit der Nusshälfte verleimen. Wenn der Leim getrocknet ist mit einer Laubsäge bündig mit der Kokosnusswand absägen und glattschleifen.
Tipps zu Kokosnüssen s. Material-Seite!

 

 Klangzungen aus Bambus:

Bambusrohre, mindestens 3 bis 4 cm Durchmesser grob in 6 bis 10 Stücke der Länge nach spalten, dann 5 -10 cm lange, 1 -2 mm dicke, ca. 1 cm breite Zungen aus Bambus flach schnitzen, später schleifen. Befestigung wie bei Metallzungen, Stimmen durch Verschiebung in der Länge. Stimmung: vorzugsweise pentatonisch.
Weitere Tipps zu Bambus s. Material-Seite!

 

 

Hier benutzte ich eine kaputte Ukulele (Gruß an Jens von „Kunterbunt aus Grasberg“!) zu Testzwecken. Ein Super-Klangkörper! Die mittleren Klangstäbe sind aus “Pertinax”, einem Material, aus dem sonst elektronische Platinen hergestellt werden.

 

Karikatur des Autors
In der Wirklichkeit bin ich noch schöner!
Counter